Fritz Gottfriedsen - Pastor & Propst in bewegter Zeit
Auf Föhr hieß er nur „der Propst“, manche kannten seinen richtigen Namen gar nicht.
Doch wie kommt es, dass einer Propst genannt wird, der einfacher Pastor einer Inselgemeinde ist? Diese Frage stand am Anfang der Beschäftigung mit Fritz Gottfriedsen, 1946 bis 1962 Pastor an St. Johannis auf Föhr.
Sie führte geradewegs hinein in die Jahre 1933 bis 1945, die Zeit des NS-Staates und des Kirchenkampfes, in der Gottfriedsen Propst von Südtondern war. Aber wieso blieb er es nach 1945 nicht?
Wie kam er überhaupt in dieses Amt? Diese Frage führte weiter in die Geschichte der Nordschleswigschen Gemeinde der deutschen Minderheit jenseits der dänischen Grenze, die Gottfriedsen von 1922 bis 1945 als Pastor und Propst mit begründete.
So entstand nach und nach das Bild eines Pastorenlebens, das fast vier Jahrzehnte umfasst. Von Nordschleswig über Südtondern nach Föhr. Mit dem Nebeneinander von engagiertem Gemeindeaufbau, Begeisterung für den Nationalsozialismus und Zuwendung zu den Menschen.
Dieses Bild zeigt das „Lokale Fenster“ für die Ausstellung „Neue Anfänge nach 1945?" Vielleicht steht es auch exemplarisch für andere Pastorenleben aus Gottfriedsens Generation.
Lebenslauf: Von Nordschleswig nach Föhr
geboren am 31. Oktober 1895
in Nustrup (Kreis Hadersleben, Nordschleswig)
ordiniert am 3. Dezember 1922
in Schleswig
1923 bis 1926
Pastor in der Nordschleswigschen Gemeinde in Tingleff
1926-1929
Pastor in Karlum, Südtondern
1929-1933
Pastor in der Nordschleswigschen Gemeinde im Pfarrbezirk Apenrade
1933-1946
Propst von Südtondern, Leck
1939/1941-1946
Propst für die Nordschleswigsche Gemeinde
1946-1962
Pastor an St. Johannis auf Föhr, Nieblum
emeritiert am 1. November 1962
verstorben am 8. Mai 1982
in Rendsburg